Fahrradexkursion der CDU: Überparteiliche Öffnung des Arbeitskreises - Mobilität Entwicklung des „Blauen Netzes“

 Arbeitskreis-Sprecher Henning Krämer erläuterte die Pläne des Mobilitätskonzeptes hinsichtlich des Köllbachweges.Fotos: Holger Luck Arbeitskreis-Sprecher Henning Krämer erläuterte die Pläne des Mobilitätskonzeptes hinsichtlich des Köllbachweges.Fotos: Holger Luck

IBBENBÜRENER VOLKSZEITUNG, 27.10.2021 - OLIVER LANGEMEYER (AUTOR)©IVZ.MEDIEN GMBH & CO. KG , ALLE RECHTE VORBEHALTEN

 Von Holger Luck METTINGEN. Um noch mehr Bürgerbeteiligung in ihr Mobilitätskonzept zu bringen und es im Ort bekannter zu machen, hatte die Mettinger CDU zu einer weiteren Fahrradexkursion eingeladen. Gedacht als offenes Angebot für alle Interessierten, nahmen gut 30 Radlerinnen und Radler an der Radtour im und um das Tüöttendorf teil – darunter erneut Vertreter aller im Mettinger Rat vertretenen Parteien.
 „Ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept für die Gemeinde Mettingen tut Not, weil sich das Freizeit- und Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger geändert hat und immer mehr Menschen mit dem E-Bike und zu Fuß unterwegs sind“, stellte Henning Krämer, Sprecher des CDU-Arbeitskreises Mobilität, bei der Begrüßung der Exkursionsteilnehmenden noch einmal klar. Das von den Mettinger Christdemokraten ausgearbeitete Konzept beinhaltet als ersten Schritt ein sogenanntes „Blaues Netz“ mit dem Ziel einer fahrrad- und fußgänger-freundlichen Infrastruktur, also sicherer und komfortabler Strecken für Fußgänger und Radfahrer. Wie schon die erste Exkursion im Sommer, sollte der Ausflug auch dieses Mal Gelegenheit bieten, problematische Stellen in Augenschein zu nehmen und Verbesserungsmöglichkeiten vor Ort zu diskutieren. Da-bei stand zunächst der südliche Teil des Gemeindegebietes im Fokus. Das CDU-Konzept ist zugleich als Grundlage für einen breit angelegten Austausch mit den Bürgern und den Vertretern aller Ratsfraktionen gedacht.

Gleich zu Beginn der circa 15 Kilometer langen Tour bereitete die Auffahrt durchs Köllbachtal etwas Mühe. Und zur Erleichterung aller, die nicht mit einem E-Bike unterwegs waren, kam das Zeichen für einen ersten Zwischenstopp bereits an der Wassertretstelle. Dort erläuterte Henning Krämer, was das Konzept der Union für den Köllbachweg vorsieht. Zur ausgewiesenen Fahrradstraße soll die von Radlern und Wanderern stark frequentierte Straße werden oder sogar ganz für den Pkw-Durchgangsverkehr gesperrt. Im Zuge dieser Maßnahme schlägt das „Blaue Netz“ auch die Umgestaltung des Parkplatzes Friedhof im Sinne einer höheren Aufenthaltsqualität für Ausflügler vor. Zur Aufwertung wären Bänke, Tische und eine Schutzhütte denkbar, so Krämer.

Während ein zweiter Halt an der Richardstraße vor allem der Geselligkeit und dem Verzehr mitgeführter Getränke diente, bot der darauf folgende Stopp wieder interessante Informationen. An der Osnabrücker Straße, Einmündung Nieheweg, beziehungsweise Kappelner Weg, legte Christian Völler, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und Arbeitskreismitglied, die schon sehr konkreten Pläne für den Radweg-Lückenschluss an der Osnabrücker Straße dar. „Diese Pläne wollen wir forcieren, und es sieht gut aus dafür, denn die Notwendigkeit ist im Gemeinderat Konsens und zur Finanzierung stehen Landesmittel zur Verfügung.“ Letzteres hatte wiederum Bauamtsleiter Michael Krause-Hettlage in einer der jüngsten Ausschusssitzungen bereits mitgeteilt. Es geht um gut einen Straßenkilometer Radweg (Richtung Mettingen, linksseitig) von der Kreuzung Osnabrücker Straße bis zur Einmündung Theodorstraße.

Zum Ende der gut zweistündigen, ebenso geselligen wie informativen Radtour lud Henning Krämer alle engagierten Mettingerinnen und Mettinger ein, weiter am örtlichen Mobilitätskonzept mitzuarbeiten. Der Arbeitskreis Mobilität solle fortan für alle Parteien und interessierte Bürgerinnen und Bürger offen sein. „Damit die Sache schneller Fleisch an die Knochen kriegt“, meinte Krämer und hatte wohl den großen Plan im Blick. Schließlich geht es der CDU mit ihrem Konzept nicht nur um den Ausbau des „Blauen Netzes“, sondern langfristig um ein Gesamtkonzept, das auch ein „Gelbes Netz“ (motorisierter Individualverkehr) und ein „Rotes Netz“ (öffentlicher Personennahverkehr) integriert.
Fraktionsvorsitzender Christian Voller berichtete über den Stand der Dinge in Sachen Radweg-Lückenschluss an der Ibbenbürener Straße.

Fraktionsvorsitzender Christian Voller berichtete über den Stand der Dinge in Sachen Radweg-Lückenschluss an der Ibbenbürener Straße.

Geförderte Verkehrsanalysen

Die Bestrebungen, die Verkehrsströme und -wege im Sinne einer Mobilitätswende zukunftsfähig zu gestalten, finden in Mettingen auf verschiedenen Ebenen statt. So haben sich die Gemeinden Mettingen, Recke und Westerkappeln jüngst gemeinsam auf den Weg gemacht, um ein überörtliches Mobilitätskonzept erstellen zu lassen. Ziel dieses Konzeptes ist es, einen Plan zu entwickeln, der alle Verkehrsmittel und -wege sowie die Bedürfnisse alter wie junger Menschen als auch Interessen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gemeindeübergreifend unter einen Hut bringt. Interkommunales Mobilitätskonzept nennt sich das Projekt, für das das Land NRW vor Kurzem eine Förderzusage erteilt hat (wir berichteten). Der Eigenanteil der Kommunen liegt bei rund 50 Prozent. Darüber hinaus nimmt Mettingen an dem NRW-Förderprogramm „Fußverkehrs-Check 2021“ teil. Ein Fachbüro hat dabei die Fußwege unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sollen am 1. Dezember präsentiert werden.-ola-